Considering Finland
Kenneth Bamberg, Elina Brotherus, Ilkka Halso, Riitta Ikonen und Karoline Hjorth, Jaakko Kahilaniemi, Tellervo Kalleinen & Oliver Kochta-Kalleinen, Sanna Kannisto, Ville Lenkkeri, Aurora Reinhard, Anna Reivilä, Mikko Rikala, Iiu Susiraja, Nestori Syrjälä, Pilvi Takala
Port25 – Raum für Gegenwartskunst In Kooperation mit dem Kunstverein Ludwigshafen und dem Finnland-Institut in Deutschland und mit freundlicher Unterstützung von Fuchs Petrolub SE und supPORTer e.V.
10.11.2018 – 13.01.2019
Eröffnung 09.11.2018
Ausgangspunkt des Projektes war eine Recherchereise nach Helsinki, wo mit Unterstützung des „Finnland-Instituts in Deutschland“ und „Frame Contemporary Art Finland“ nach Ansätzen für einen transkulturellen Austausch gesucht wurde. Die Ausstellungsmacherinnen Stefanie Kleinsorge und Barbara Auer entwickelten im Kontakt mit finnischen Künstlern, Kuratoren und Institutionen die Idee für ein Ausstellungsprojekt innerhalb eines interdisziplinären Festivals mit Literatur, Musik, Tanz und Bildender Kunst aus Finnland.
Mit 14 künstlerischen Positionen aus den Bereichen Fotografie, Video und Installation bieten die beiden diesseits und jenseits des Rheins gelegenen Ausstellungshäuser einen Einblick in die Kunstszene Finnlands. Die Vielfalt möglicher Themen und Fragestellungen wurde auf zwei Themenkomplexe verdichtet, die den inhaltlichen Rahmen der jeweiligen Präsentation beschreiben: jeder Ausstellungsort fokussiert auf ein Feld.
Die Ausstellung im Kunstverein Ludwigshafen setzt sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit dem Verhältnis von Mensch und Natur auseinander. Es ist für die aus dem bevölkerungsarmen und waldreichsten Land Europas stammenden Künstlerinnen und Künstler ein naheliegendes Sujet. Ihr Blick geht jedoch über das an Seen, Flora und Fauna reiche Land hinaus und stellt die Beziehung zwischen Mensch und Natur in einen globalen Kontext her. Die Ausstellung in Port25 – Raum für Gegenwartskunst verweigert sich bewusst dem Thema der Natur und richtet den Blick auf den Menschen in seinem politischen, ökonomischen, sozialen und sexuellen Umfeld. Die künstlerischen Positionen deuten auf kulturelle Dispositionen und Normierungen des Individuums innerhalb einer Gesellschaft, die auf nicht erreichbaren Maximen, wie permanentem Erfolg, dauerhafter Anerkennung und grenzenlosem Wachstum basiert.
Bildliche Traditionen, geographische Strukturen oder sozio-politische und infrastrukturelle Faktoren sind die Basis einer gedanklichen Konstruktion, die künstlerisches Schaffen unter einem nationalen Aspekt zusammenfasst. Mittels einer Perspektive die sich dieser Traditionen und Faktoren teilweise bedient, die jedoch Klischees entweder ironisch bricht oder den Blick weit über die nationalen Grenzen hinaus auf eine globalisierte Gesellschaft richtet, möchten die Ausstellungen hiesige Perspektiven erweitern und einen Beitrag zum deutsch-finnischen Kulturdialog leisten.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog in der Edition Cantz zum Preis von 14 €.
Fotos, von oben nach unten: Nestori Syrjälä "Reimo S.",
Elina Brotherus "Salle à manger", Iiu Susiraja "Uii Luuta"
© VG-Bildkunst Bonn für die Werke von Nestori Syrijälä.